Der Trend, sich Informationen zu verschaffen, bewegt sich von der Homepage hin zu den sozialen Medien wie Twitter, Facebook, Blogs & Co. Wie diese Studie zeigt, kann es sich je nach Medium um einen Anteil von 5 bis 25 Prozent der Benutzer handeln, die über Social Media Plattformen zu Nachrichtenanbietern gelangen statt diese direkt aufzurufen. Dieser Trend macht den Social Media Redakteur zu einem zukunftsträchtigen Beruf.
Der Social Media Redakteur: Die Aufgaben des Allrounders
„Ein Social-Media-Redakteur ist der Blattmacher des Internet-Zeitalters. Er muss Geschichten bewerten, sie aufbereiten und ihnen den passenden Platz einräumen. Er entscheidet, wie und ob über ein Thema diskutiert wird. Er ist Bindeglied zwischen Redaktion und Leser. Er setzt Themen, er hat alles im Blick.“ So beschreibt Jörgen Camrath, selbst einst Online- und Social Media Redakteur beim Wall Street Journal Europe, den Beruf vom Social Media Redakteur in seinem Blog.
Solch ein anspruchsvoller Beruf wie der des Social Media Redakteur erfordert eine umso größere Webaffinität und Motivation, Inhalte für Unternehmen, Organisationen, Institute in den verschiedensten Bereichen selbst zu generieren und zu teilen. Die Beiträge beschränken sich nicht nur auf Artikel, Blogs, Microblogs und andere Texte, sondern umfassen auch Fotos, Videos, Podcasts, Grafiken u.v.a.m. Eine rundum gelungene Präsentation und Einbindung der Zielgruppe ist mit Text, Bild, Video und anderen Medien die Kernaufgabe vom Social Media Redakteur. Eine Beherrschung der Technologien ist daher grundlegend.
Was macht einen guten Social Media Redakteur aus?
Ein Social Media Redakteur hat als Schnittstelle zwischen Social Media Nutzer und dem Unternehmen bzw. der Organisation, für die er arbeitet, eine hervorgehobene Rolle inmitten eines Netzwerks inne. Neue Kontakte zu knüpfen, Multiplikatoren zu kennen, Themen anzuregen und zu wissen, wer als relevanter Kontakt zu einem bestimmten Thema passt – das sind Fähigkeiten, die ein guter Social Media Redakteur haben sollte. Ein interessanter Tweet mit dem richtigen Tagging kann so ein weitaus größeres Publikum erreichen als ohne Tag. Emotional betonte Beiträge haben sich für eine virale Verbreitung besonders gut bewiesen – an Empathie und Humor darf es also ebenfalls nicht mangeln.
Eine schnelle Auffassungsgabe und Problemlösefähigkeit sind von Vorteil, wenn Probleme von Social Media Nutzern gemeldet werden, beispielsweise ein toter Link. In solch einem Fall muss ein Social Media Redakteur schnell reagieren. Dieser Beruf kann aufgrund des ständigen Informationsflusses und Feedbacks zum 24/7-Job werden, weswegen manche Redaktionen ein Schichtsystem entwickelt haben und auf wertvolle Tools zur Überwachung zurückgreifen.
Teamarbeit spielt eine wichtige Rolle: Ein Social Media Redakteur sollte in der Lage sein, andere Abteilungen einzubinden, z.B. in Schulungen oder offenen Fragerunden zur Social Media Arbeit. Die Teilnahme an Meetings im Unternehmen ist unentbehrlich, da ein Social Media Redakteur so einzuschätzen vermag, welche Themen gerade bespielt werden sollten und wie er diese zeitlich taktet. Wer strukturiert vorgeht, weiß, dass sich nicht jede Uhrzeit für einen Beitrag eignet (z. B. Feierabend oder Mittagszeit).
Jörgen Camrath fasst die vielen Facetten einer Tätigkeit als Social Media Redakteur wie folgt zusammen:
„Der Social-Media-Redakteur von heute ist eine eierlegende Wollmilchsau. Er ist Blattmacher, Community-Editor, CvD, Grafiker, Bildredakteur, Fotograf und Autor in einer Person. In Zeiten, in denen die Homepage an Bedeutung verliert, wird er immer wichtiger.“
(Quelle: Camrath, Jörgen: „Die Homepage ist tot, es lebe der Social-Media-Redakteur“. Stand 15. Juni 2014. http://joca.me/2014/06/15/social-media/ (abgerufen am 25.10.2015))